Weiter

Auf manche Reisen kann man sich nicht vorbereiten. Man versucht es, sicher, und bricht schließlich irgendwann auf. Man möchte unbelastet reisen, wenig Gepäck mit sich herumschleppen müssen, um frei zu sein für das, was einem unterwegs begegnet.

Doch bald schon stellt man fest, das selbst das wenige, was man bei sich trägt, schwer wiegt, und mit jedem Schritt, mit jeder Etappe schwerer zu werden scheint. Und nichts von dem, was so schwer auf einem lastet, kann abgelegt werden.

Es war schon immer da. Man trug es schon immer in sich. Es sind die Erkenntnisse, die man unterwegs sammelt, ohne sie aufheben und annehmen zu wollen, die nach und nach mehr zu Boden ziehen, jeden weiteren Schritt zu einem Kraftakt machen.

Es gibt kein Entkommen, denn es folgt einem, wie der eigene Schatten. Davonlaufen ist nicht möglich und kostet nur Kraft. Auch diese Lektion lernt man unterwegs. Davonlaufen bringt einen nicht schneller ans Ziel, denn die Zeit vergeht auf solchen Reisen anders.

Man entscheidet letztlich nicht selbst darüber, wann man aufbricht. Man findet sich plötzlich in Bewegung, ohne den Grund zu kennen, ohne ein Ziel zu sehen. Man entscheidet nicht darüber, wann man rasten darf, wann und wo einem Ruhe vergönnt sein wird.

Weiter.
Immer weiter.

Man entscheidet nicht, wer einen begleitet, wer einen verläßt. Man entscheidet nicht, was man zu sehen bekommt. Allein ob man es wahrnimmt, ob man etwas davon an sich heranläßt, kann man versuchen zu beeinflussen. Will man sich das aufladen?

Weiter.
Immer weiter.

Bis zur letzten Träne.
Bis zum letzten Gedanken.
Bis zum letzten Licht.
Bis zum letzten Schlag.
Bis zum letzten Atemzug.

Bis zur Ankunft.
Weiter.
Immer weiter.

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